Literatur- und Kulturfrühstück: Ländliches Leben im Wandel der Zeit I

Der Kurs ist abgeschlossen

Termin
Mo., 20.03.2023
10:00 - 12:00 Uhr
Kosten
13,00 €

Ländliches Leben im Wandel der Zeit: Zwischen Idyll und Realismus

Im Laufe des 19. Jahrhunderts beschäftigten sich Kunstschaffende zunehmend mit dem Landleben und schufen vor dem Hintergrund der als Bedrohung empfundenen Industrialisierung, die auch die Landbevölkerung erfasste, poetische Visionen einer Welt, in der Mensch und Landschaft noch eine friedvolle Einheit bilden.

Zu diesem Zweck zogen die Künstler und Künstlerinnen in großer Zahl von der Stadt aufs Land, fanden dort eine neue Heimat und arbeiteten gemeinsam in der Abgeschiedenheit, wo sie in Ruhe neue Ideen entwickeln konnten: Künstlerkolonien wie die Schule von Pont-Aven in der Bretagne (Gauguin) oder die Schule von Barbizon bei Fontainebleau (Millet) entstanden zunächst in Frankreich. Aber es gab auch Maler, die auf den Arbeitsalltag und die Kargheit des bäuerlichen Lebens hinwiesen wie Courbet oder van Gogh: dieser schuf in seinem berühmten Bild „Die Kartoffelesser“ von 1885 einen bislang nie gekannten Realismus.

Paula Modersohn-Becker interessierte sich in der Künstlerkolonie von Worpswede ebenfalls für die vom schweren Arbeitsalltag gezeichneten Gesichter und die Lebenswirklichkeit der Bauern.

Parallel zu dieser Entwicklung wird das Thema „Landleben“ auch zu einem wichtigen Motiv in der Literatur. Autoren wie Adalbert Stifter reflektierten darüber im 19.Jh., und das Interesse am ländlichen Leben ist gerade wieder sehr aktuell. Ulrike Siegel, selbst auf einem Bauernhof in Brackenheim aufgewachsen, gewährt in ihrem autobiographischen Werk „Stallschwalben“ (2019) authentische Einblicke in das bäuerliche Leben, ebenso der aus einer alteingesessenen englischen Schäferfamilie stammende James Rebanks, dessen Buch „Mein Leben als Schäfer“ (2015) zum Bestseller wurde. Vom Traum, ein Leben auf dem Land fernab der Großstadt München zu führen und sich selbst zu versorgen, berichtet Max Scharnigg in „Feldversuch“ (2012).

Dieses Seminar wird in zwei Teilen veranstaltet mit jeweils einem Zusatztermin. Jeder Teil kann auch einzeln besucht werden.


Mo 20.03.2023, 10 - 12 Uhr (ZusatzterminTeil 1)

Heinrich-Fries-Haus, Bahnhofstr. 13 Heilbronn

Karin Schmöger, M.A.,  

Kunst- und Literaturhistorikerin  

Kurs-Nr.: 23134

13,- € (inkl. Kaffee, Brezel)

Kurstermine

Datum

20.03.2023

Uhrzeit

10:00 - 12:00 Uhr

Ort

Bahnhofstr. 13, Heinrich-Fries-Haus

Download der Kurstermine

Kursort


Bahnhofstr. 13
74072 Heilbronn